Der chinesischen Harmonielehre Feng Shui zufolge ist das Schlafzimmer der wichtigste Raum im Zuhause. Hier verbringen wir mit Abstand die meiste Zeit: ein Drittel unseres gesamten Lebens halten wir uns im Schlafzimmer auf.
Dabei verbringen wir die meiste Zeit schlafend und tanken unsere Batterien auf. Die Farbgestaltung des Schlafzimmers ist deswegen besonders wichtig, da sie direkten Einfluss auf unser Unterbewusstsein hat. So wirken Farben ganz unterschiedlich auf unsere Gefühle und Stimmungen. Farben bestimmen über Entspannung und Anspannung und sind entscheidend, wie gut wir morgens aus dem Bett kommen.
Beachte bei der Farbwahl auch die Lichtverhältnisse in deinem Schlafzimmer: gelangt Tageslicht direkt in den Raum, ist der Raum hell, aber ohne Sonnenlicht, oder eher dunkel?
Welche Überlegungen du bei deiner Farbwahl anstellen solltest und welche Farben wie wirken, erfährst du im Folgenden.
Fürs Schlafzimmer sind weiche, gedeckte Farben grellen, ‘lauten’ Farben vorzuziehen. Um den Raum abwechslungsreich zu gestalten und Tiefe zu erzeugen, kannst du mit zwei Grundfarben arbeiten und weitere Schattierungen oder sanfte Kontrastfarben als Akzente dazu kombinieren. Wenn du zwei Grundfarben wählst, achte darauf, dass sie derselben Farbfamilie angehören, denn Kombinationen aus verschiedenen Schattierungen wirken immer harmonisch.
Bevor du eine finale Entscheidung triffst, streiche ein Stück Tapete in deiner Wunschfarbe und hänge es für ein paar Tage über das Bettkopfteil. Achte darauf, dass das Stück groß genug ist: so kannst du austesten, wie die Farbe auf dich wirkt und ob sie Ruhe und Entspannung in dir auslöst.
Wenn du dein Schlafzimmer anstelle von Wandfarbe mit Möbeln und Accessoires farblich gestalten willst, lass dir vorab Materialmuster schicken und führe denselben Test wie mit der Tapete durch. Auf diese Weise erfährst du auch, wie die Farben der Möbel in deinem Schlafzimmer wirken, denn die Lichtverhältnisse im Möbelladen oder im Studio, in dem die Fotos geschossen wurden, sind anders als bei dir zu Hause und können die Farbwirkung von Möbeln verfälschen.
Allgemein lässt sich sagen, dass helle Farben Räume größer wirken lassen, während dunkle Farben Geborgenheit vermitteln. Deine Schlafzimmer-Größe sollte also bei der Farbwahl unbedingt beachtet werden, denn verschiedene Farben eignen sich mehr oder weniger gut in Abhängigkeit von der Zimmergröße.
Ist die Entscheidung für eine Farbe getroffen, stellt sich die Frage, welche Wände du streichen sollst. Entscheidest du dich für einen neutralen, hellen Ton, kannst du ruhig all deine Schlafzimmerwände in diesem Ton streichen. Fällt deine Wahl dagegen auf eine dunklere, intensivere Farbe, empfiehlt es sich, lieber nur eine Akzentwand farblich zu gestalten. Dabei hat die Größe deines Schlafzimmers auch Einfluss darauf, wie viele Wände du streichen kannst.
Als Grundfarbe eignen sich reines Weiß oder elegantes Creme hervorragend, um eine ruhige Grundstimmung zu schaffen. In Kombination dazu kannst du beispielsweise eine Wand in einer kräftigen Farbe streichen. Als Akzentwand eignet sich zum Beispiel die Wand hinter deinem Bett - auf diese Weise grenzt du den Schlafbereich vom Rest des Schlafzimmers optisch ab. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Wand, die du als Akzentwand streichst, keine Fenster und keine Türen hat - das würde schnell unruhig wirken. Du kannst für einen ausgeglichenen Look auch Türen und Türrahmen mit streichen. Am besten lässt du hierfür den Türlack im Fachhandel anmischen, damit der gleiche Farbton der Wandfarbe entsteht.
Dein Schlafzimmer ist eher klein? Dann vergrößern Wände, die dunkler als die Decke sind, optisch den Raum. Bei sehr großen Räumen dagegen lässt eine dunkle Decke den Raum etwas kleiner wirken und sorgt somit für Gemütlichkeit.
Ist dein Schlafzimmer eher schmal, wirkt der Raum weiter, wenn du die kurze Seite in einer dunklen Farbe streichst.
Dein Schlafzimmer liegt direkt unterm Dach? Dann lass die schrägen Wände lieber Weiß oder Cremefarben, damit durch die Schräge der Raum nicht noch niedriger wirkt.
Laut Feng Shui haben alle Farbtöne zwischen Weiß, Braun und Gelb eine entspannende Wirkung und helfen Kraft zu schöpfen. Helle, neutrale Farben wie Creme, Elfenbein, Champagner, Taupe und Hellgrau sorgen für Wärme und Ausgeglichenheit, etwas dunklere Schattierungen lösen ein Gefühl von Geborgenheit in uns aus. Weiterer Vorteil zurückhaltender Farben: Sie lassen sich leicht mit farbigen Möbel und Accessoires kombinieren und passen meist problemlos mit den unterschiedlichsten Tönen zusammen.
Weiß ist unter der neutralen Farben wohl die beliebteste Farbe im Schlafzimmer. Wenig überraschend, steht es doch für Reinheit und vermittelt ein Gefühl von Sauberkeit und Ordnung. Reines Weiß kann allerdings auch schnell kühl und steril wirken. Um dem entgegenzuwirken, kann einfach ein wenig Braun oder Gelb beigemischt werden oder du setzt farbliche Akzente mit Bettwäsche und Möbeln. Ein tiefes Mitternachtsblau oder ein kräftiges Tannengrün lassen kühles Weiß schnell in den Hintergrund treten.
Mit intensiven Farben kannst du Dynamik ins Schlafgemach einziehen lassen und gezielt Highlights setzen. Dabei wirken unterschiedlichen Farben ganz unterschiedlich auf unser Gemüt. Eine Beschäftigung mit den verschiedenen Tönen und ihren Wirkungen ist demzufolge überaus wichtig und entscheidet über unser Wohlbefinden im Schlafgemach.
Farben werden entsprechend ihrer Temperatur in warme und kalte Farben eingeteilt. Kalte Farben wie Blau und Grün setzen dabei die optische Raumtemperatur um 2-3 Grad herab, was sie gerade in heißen Sommernächten zu einer hervorragenden Wahl fürs Schlafzimmer macht. Soll dein Schlafzimmer im Gegensatz dazu Wärme vermitteln, weil du zum Beispiel schnell frierst oder immer kalte Füße im Bett bekommst, sind warme Farben wie Rosa oder Braun eine gute Wahl.
Die Farbe von Himmel und Wasser hat eine harmonisierende Wirkung auf uns, verhilft zu Ruhe und Klarheit, senkt nachweislich Blutdruck und verlangsamt Atmung und Herzfrequenz. Blau vermittelt Weite und hilft, mit dem Tag abzuschließen und in einen ruhigen Modus zu wechseln. Menschen mit blauen Schlafzimmern sind ausgeglichener und häufiger gut gelaunt.
Entscheide dich lieber für gedämpftes Blau anstelle von leuchtendem Kobalt und setze Pastellblau nur als Akzente ein - an einer ganzen Wand können helle Blautöne schnell kühl wirken. Ein gedecktes Blau dagegen strahlt Ruhe aus, passt hervorragend zu Möbeln in natürlichen Holztönen und harmoniert schön mit kühlem Rosa, Creme oder Grau. Auch Mitternachtsblau ist ein wunderbarer Kandidat fürs Schlafzimmer.
Blau soll außerdem den nächtlichen Hunger minimieren. Schließlich gibt es kaum blaue Lebensmitteln - weswegen Blau unser Unterbewusstsein auch nicht dazu animiert, an essen zu denken.
Grün kombiniert erfrischendes Blau mit der Fröhlichkeit von Gelb, lindert Stress und hilft zu entspannen. Diese Eigenschaften machen es zu einer sehr guten Wahl fürs Schlafzimmer.
Mit Grün verbinden wir außerdem Glück, Gesundheit und Natur, was sich beruhigend auf unser Gemüt auswirkt.
Je kühler der Ton ausfällt, desto mehr trägt er zur Entspannung bei und desto mehr vermittelt er ein Gefühl von Geborgenheit. Am besten eignen sich daher ins Blau bzw. Türkis gehende Töne wie Jade, Petrol und Mint.
Grau ist zeitlos, wirkt elegant und vermittelt Ruhe und Gelassenheit. Darüber hinaus ist Grau leicht zu kombinieren, bringt andersfarbige Möbel und Accessoires zum Strahlen und passt dabei im Grunde zu fast allen Farben. Besonders schön wirkt es in Kombination mit natürlichen Holztönen, die in der Kombination lebendig und warm wirken.
Schlammige Töne vermitteln ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit, wogegen blasses Grau kühler wirkt und Räume größer und luftiger erscheinen lässt. Dunkle Grautöne wie Anthrazit wirken edel und puristisch.
Mit gedecktem Rosé und Altrosa zieht femininer Charme in dein Schlafgemach. Die warmen, weichen Töne fördern den Schlaf und umarmen den Geist förmlich. Dunklere, tiefe Töne eignen sich dabei besonders gut, Geborgenheit zu vermitteln und können weiße Möbel oder Wände super aufpeppen.
Altrosa wirkt entspannend, besänftigt aufgebrachte Geister und fördert die empfindsame Seite in uns.
Die Naturfarbe hat eine warme und wohlige Wirkung auf uns - Schokoladenbraun beispielsweise steht für Erdverbundenheit und Geborgenheit. Braun eignet sich daher gut für den Einsatz im Schlafzimmer. Allerdings kann zu viel davon in einem dunklen Ton leicht erdrückend wirken. Wähle daher lieber ein helles Braun und kombiniere es mit Weiß, Sand oder Salbei. Dies sorgt für ein gut ausbalanciertes, harmonisches Ambiente, in dem wir uns wohlfühlen und gut entspannen können.
Übrigens: Braun wirkt in großen Räumen am besten. Entscheidest du dich für Braun als Wandfarbe, streiche maximal 2 Wände in dem Ton. Kleine Schlafzimmer profitieren von akzentuierten, hellen Brauntönen, die raumvergrößernd wirken.
Die Farbe der Sonne ruft Gefühle wie Wärme, Geborgenheit und Lebendigkeit in uns hervor. Schlafzimmer in Gelb wirken daher wohnlich und behaglich. Trotzdem sollte Gelb besser nicht im Vordergrund stehen, da es eine aktivierende Farbe ist. Stattdessen entscheide dich lieber für schwache Töne, die leicht ins Orange gehen - das wirkt ausgleichender und sorgt für Ruhe.
Violett wirkt luxuriös und mystisch. Fürs Schlafzimmer sind Lilatöne allerdings nur bedingt geeignet: Lila wirkt stimulierend auf den Geist, regt Kreativität und Phantasie an und sorgt somit zum Beispiel für stürmische und aufwühlende Träume. Tritt die Farbe dominant auf, kann sie sogar eine melancholische Wirkung auf uns haben. Wähle daher lieber helle Töne wie Flieder oder solche, die stark ins Blau gehen: Dann können sich die positiven, beruhigenden Eigenschaften von Blau voll entfalten.
Rot wirkt (appetit-) anregend, energetisch und stimulierend. Rot assoziieren wir mit Gefahr, was dazu führt, dass wir aufmerksamer werden. Genau das, was wir im Schlafzimmer eigentlich nicht gebrauchen können.
Weinrot und mit Grau, Weiß oder Blau gemischtes Rot wirken weniger anregend, sollten aber trotzdem nur sparsam eingesetzt werden.
Auch Orange wirkt sehr dynamisch, was es zu keiner günstigen Farbe fürs Schlafzimmer macht. Orange ist außerdem äußerst schwer zu kombinieren, kann aber aufgrund seiner warmen Ausstrahlung durchaus minimalistisch als Akzent eingesetzt werden.
Schwarz nimmt unter den Schlafzimmerfarben eine Sonderstellung ein. Da Schwarz schnell sehr erdrückend wirkt, eignet es sich als Wandfarbe nur für sehr große Räume mit viel Licht und sollte maximal 30% der Wandflächen bedecken. Wenn indirekte Lichtquellen installiert sind und die restlichen Wände beispielsweise in eleganten Grautönen gestrichen sind, strahlt ein schwarzes Schlafzimmer Eleganz und Luxus aus.
Schwarz reflektiert außerdem kein Licht, wodurch es sich ideal zur Abdunklung eignet und einen tiefen Schlaf garantiert.
Durch das Setzen gezielter Farbakzente schaffst du Tiefe. Dabei wirken Räume besonders stimmig, wenn sich der Farbton - eventuell in einer anderen Schattierung - in Teppichen, Vorhängen und Bettwäsche wiederfindet.
Wenn du farbliche Akzente setzt, achte darauf, die Grundfarben zu beschränken, denn das Schlafzimmer soll in erster Linie ein Ort der Ruhe und Entspannung sein. Zu viele Farben würden von diesem essentiellen Ziel ablenken.
Angenehme Farbkombinationen sind zum Beispiel warme und kalte Farben: Verbindungen von Altrosa und Hellgrau oder Blaugrau und Apricot sind kontrastreich und wirken gleichzeitig harmonisch. Wolkige Kombinationen wie helles Grau in Kombination mit Hellblau erzeugen super sanfte Kontraste, die gerade im Schlafzimmer hervorragend funktionieren und eine ruhige, ausgeglichene Atmosphäre schaffen.
Gerade bei Wandfarben fürs Schlafzimmer ist es immens wichtig, dass du ‘gesunde’ Farben wählst. In keinem anderen Raum tun wir so viele Atemzüge wie im Schlafzimmer, weswegen die Farben für die Wände unbedingt frei von Giftstoffen und schädlichen Ausdünstungen sein sollten. Farben aus dem Baumarkt enthalten zum Beispiel Verlaufsstoffe und Füllstoffe, die Allergien, Hautreizungen und Atemwegserkrankungen auslösen können.
Achte beim Kauf daher darauf, dass du nur Farben mit dem Blauen Engel kaufst - die sind ohne Schad- und Konservierungsstoffe.
Alternativ kannst du dich auch für natürliche Wandfarben entscheiden: Lehmfarben sind atmungsaktiv und geruchsabsorbierend, Kalkfarben lassen ebenfalls die Wände atmen und beugen Schimmel vor und Silikatfarbe (Mineralfarbe) ist überaus widerstandsfähig gegen Schimmel.
Das Schlafzimmer ist der wichtigste Ort in unserem Zuhause - nicht nur, weil wir dort die meiste Zeit verbringen, sondern auch, weil wir unsere wichtigsten Stunden dort zubringen und während des Schlafs unsere Batterien für den nächsten Tag wieder auffüllen.
Daher sollten wir genügend Zeit investieren, um unser Schlafzimmer farblich so angenehm und gesund wie möglich zu gestalten.
149,99 €
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